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Voltigieren: Eine Kunstform im Kreis des Pferdes

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Voltigieren: Eine Kunstform im Kreis des Pferdes

Das Wichtigste in Kürze

Wofür ist das Voltigieren gut?

Das Voltigieren fördert Körperkoordination, Balance und den Aufbau von Vertrauen zwischen Mensch und Tier. Lese mehr dazu…

Bietet das Voltigieren Vorteile für Kinder?

Ja, Voltigieren bietet Kindern Vorteile in Form von körperlicher Fitness, Teamarbeit und Selbstvertrauen. Zum Thema Sicherheit…

Warum verzichtet man beim Voltigieren auf das Tragen eines Helms?

Beim Voltigieren verzichtet man oft auf einen Helm, da er die Bewegungsfreiheit einschränken kann und traditionell nicht zum Equipment gehört.

Hast Du beim Voltigieren auch Bilder von athletischen Bewegungen auf einem galoppierenden Pferd im Kopf? Wenn ja, dann liegst Du absolut richtig! Aber lass uns tiefer in die faszinierende Welt des Pferdesports eintauchen, die viel mehr zu bieten hat als nur Akrobatik und Tanz.

Was ist Voltigieren überhaupt?

Eine Voltigiererin führt eine elegante Figur auf dem Rücken ihres Pferdes aus.

Das Wort Voltigieren klingt zunächst fremd. Doch dahinter verbirgt sich eine faszinierende Kunst, die Sportlichkeit und Eleganz vereint.

Voltigieren ist im Wesentlichen Gymnastik auf dem Rücken eines Pferdes. Dabei ist es nicht einfach nur Turnen im traditionellen Sinne; es kombiniert Elemente des Turnens, des Tanzes und der Kunst des Reitens in einer fließenden und harmonischen Performance.

Das Pferd wird während des Voltigierens meistens im Galopp von einem Longenführer geführt. Dieser nutzt eine Longe, ein langes Seil, um das Pferd in einem Kreis zu führen. Währenddessen führt der Voltigierer – ob allein, zu zweit oder sogar in einer Gruppe – verschiedene Übungen und Kürfolgen auf dem Pferderücken aus.

Es geht beim Voltigieren nicht nur um die athletischen Fähigkeiten des Voltigierers, sondern auch um Vertrauen und Harmonie zwischen dem Menschen und dem Pferd. Es ist diese einzigartige Kombination von Geschicklichkeit, Kraft und Eleganz, die das Voltigieren zu einem so beeindruckenden und zugleich anspruchsvollen Sport macht.

Wusstest Du, dass

…das Wort ‚Voltigieren‘ von dem französischen Wort ‚voltiger‘ abstammt, was so viel bedeutet wie ‚herumwirbeln‘ oder ’salto machen‘?

Der Ursprung des Voltigierens

Das Voltigieren, wie wir es heute kennen, hat tiefe historische Wurzeln. Bereits in der Antike erkannten verschiedene Zivilisationen den Wert von Übungen auf dem Pferderücken. In der Zeit der alten Römer wurde das Voltigieren nicht nur als Unterhaltungsform genutzt, sondern auch als Training für Kavalleristen. Durch gezielte Übungen auf dem galoppierenden Pferd wurden Geschicklichkeit, Kraft und Koordination der Soldaten verbessert.

Mit dem Niedergang des Römischen Reiches ging jedoch auch das Wissen um diese Kunstform verloren und wurde erst im Mittelalter in Europa wiederentdeckt. Hier wurde das Voltigieren vor allem als Training für Ritter verwendet, um ihre Beweglichkeit im Kampf zu steigern.

Im 20. Jahrhundert wurde das Voltigieren in Deutschland wiederbelebt und als eigenständige Disziplin des Pferdesports anerkannt. Es entwickelte sich von einer reinen Turnübung zu einer Kombination aus Gymnastik, Tanz und Akrobatik auf dem Pferd.

In den letzten Jahrzehnten hat das Voltigieren international an Bedeutung gewonnen und ist heute ein weltweit anerkannter und beliebter Pferdesport. Zahlreiche Wettbewerbe, Meisterschaften und sogar Weltmeisterschaften zeugen von der Popularität und der stetigen Weiterentwicklung dieser faszinierenden Sportart.

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Ausrüstung und Sicherheit

Die besondere Verbindung: Ein Voltigierer und sein Pferd in harmonischem Zusammenspiel.

Unabhängig davon, ob Du gerade erst mit dem Voltigieren beginnst oder schon ein erfahrener Voltigierer bist, die richtige Ausrüstung und das Thema Sicherheit sind von zentraler Bedeutung.

Beginnen wir mit dem Pferd. Das Voltigierpferd trägt einen speziellen Voltigiergurt. Dieser Gurt, der über den Rücken des Pferdes gelegt wird, verfügt über Griffe und Schlaufen. Diese Griffe ermöglichen es dem Voltigierer, sich sicher zu halten, verschiedene Figuren auszuführen und sich auf dem Pferderücken abzustützen.

Für den Voltigierer selbst ist die Kleidung meist enganliegend, um maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten und sicherzustellen, dass keine Teile der Bekleidung sich verfangen oder den Voltigierer in seiner Bewegung behindern. Spezielle Voltigierschuhe mit einer rutschfesten Sohle sind wichtig, um auf dem Pferderücken einen sicheren Halt zu gewährleisten. Diese Schuhe ähneln Turnschuhen, sind aber speziell für die Anforderungen des Voltigierens entwickelt.

Die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen. Auch wenn Helmtragen beim Voltigieren nicht immer üblich ist, wird Anfängern und insbesondere Kindern oft empfohlen, einen zu tragen. Einige Schulen und Vereine haben sogar eine Helmpflicht. Darüber hinaus kann je nach Übung und persönlichem Sicherheitsbedürfnis auch ein Rückenprotektor sinnvoll sein.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Pferd selbst. Ein Voltigierpferd muss ruhig, gelassen und gut ausgebildet sein. Es sollte regelmäßige Trainingszeiten haben, um sich an die Bewegungen und das Gewicht der Voltigierer auf seinem Rücken zu gewöhnen.

Tipp: Höre immer auf Dein Pferd und baue eine echte Beziehung zu ihm auf; das Verständnis und das Vertrauen zwischen Voltigierer und Pferd sind für den Erfolg unerlässlich.

Warum Voltigieren gut ist

Der Sport Voltigieren bietet viele Vorteile und positive Einflüsse auf Körper und Geist. Hier sind einige der wichtigsten Gründe, warum Voltigieren so vorteilhaft ist:

  • Körperkoordination und Balance: Voltigieren trainiert das Gleichgewicht und die allgemeine Körperkoordination. Durch die dynamischen Übungen auf einem sich bewegenden Pferd werden spezifische Muskelgruppen angesprochen und gestärkt.
  • Muskelaufbau: Der gesamte Körper, insbesondere der Rumpf, wird beim Voltigieren beansprucht, was zu einer Verbesserung der Muskelkraft und -tonus führt.
  • Selbstvertrauen: Das Voltigieren fordert und fördert das Selbstbewusstsein. Durch das Überwinden von Ängsten und das Erreichen neuer Fähigkeiten wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
  • Teamarbeit: Insbesondere beim Gruppenvoltigieren ist Teamarbeit unerlässlich. Dies fördert soziale Kompetenzen und das Arbeiten im Team.
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  • Verbindung zur Natur: Durch den engen Kontakt zum Pferd entwickeln Voltigierer oft eine tiefe Verbindung zu Tieren und der Natur.
  • Entspannung und Stressabbau: Die rhythmischen Bewegungen des Pferdes und die Konzentration auf die Übungen können beruhigend wirken und helfen, Stress abzubauen.
  • Förderung von Disziplin: Regelmäßiges Training, das Einhalten von Regeln und das Lernen neuer Fertigkeiten fördern die Selbstdisziplin.
  • Kreativität: Das Choreografieren von Kürfolgen und das Entwickeln neuer Übungen fördern die kreative Seite der Voltigierer.

Das sind nur einige der vielen Vorteile des Voltigierens. Es ist ein ganzheitlicher Sport, der Körper und Geist gleichermaßen anspricht und stärkt.

Tipp: Falls Du mit dem Voltigieren beginnen möchtest, solltest Du Dir zunächst einen erfahrenen Verein oder Trainer aussuchen, um sicherzugehen, dass Du sowohl die Grundlagen als auch die fortgeschrittenen Techniken richtig erlernst.

Voltigieren als Teamsport

Teamarbeit in Aktion: Voltigierer synchronisieren ihre Bewegungen während einer Gruppenkür

Auch wenn oft Einzelakrobaten auf dem Pferderücken zu bewundern sind, ist Voltigieren im Kern ein echter Mannschaftssport. Besonders deutlich wird dies bei Gruppenküren und Mehrfachvoltigieren, bei denen mehrere Voltigierer gleichzeitig auf dem Pferd agieren. Aber auch wenn nur ein Voltigierer auf dem Pferd sitzt, arbeiten im Hintergrund immer mehrere Personen als Team zusammen.

  • Gruppenküren: Bei den Gruppenvorführungen kommen drei bis sieben Voltigierer zum Einsatz. Hierbei sind präzise Abstimmung, Timing und Vertrauen zwischen den Teammitgliedern von entscheidender Bedeutung. Die Choreografie wird so gestaltet, dass die Stärken jedes Einzelnen zur Geltung kommen und das gesamte Team harmonisch zusammenarbeitet.
  • Zusammenarbeit mit dem Pferd: Das Pferd ist nicht nur ein „Sportgerät“, sondern ein integraler Bestandteil des Teams. Eine enge Bindung und Kommunikation zwischen Voltigierer und Pferd sind entscheidend für eine erfolgreiche Vorstellung.
  • Der Longenführer: Oft unterschätzt, spielt der Longenführer eine entscheidende Rolle im Team. Er oder sie steuert das Pferd, achtet auf Sicherheit und sorgt dafür, dass das Pferd im richtigen Rhythmus und Tempo läuft, um die Voltigierübungen zu unterstützen.
  • Trainerteam: Hinter jedem erfolgreichen Voltigierer oder Team steht ein engagiertes Trainerteam, das Choreografien erstellt, Übungen plant und für die körperliche und mentale Vorbereitung der Voltigierer sorgt.
  • Gemeinschaft und Unterstützung: Wie in jedem Teamsport entsteht auch beim Voltigieren eine besondere Gemeinschaft. Die Teammitglieder unterstützen einander, feiern gemeinsame Erfolge und helfen sich durch schwierige Zeiten.

Hinweis: Trotz der vielen Vorteile, die das Voltigieren bietet, ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass, wie bei allen Sportarten, ein Verletzungsrisiko besteht. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, stets Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und auf das eigene Gefühl zu hören.

Die Faszination des Voltigierens

Voltigieren vereint Kraft, Eleganz und Teamwork in einer einzigartigen Pferdesportart. Der historisch gewachsene und heute weltweit beliebte Sport bietet sowohl dem Einzelnen als auch der Gruppe unzählige Vorteile. Angefangen von der Stärkung der körperlichen Fitness bis hin zur Förderung sozialer Kompetenzen entfaltet es sein Potenzial. Im Mittelpunkt steht dabei immer das harmonische Zusammenspiel von Mensch und Tier. In seiner Essenz zeigt Voltigieren, wie Sport zur Kunst und Kunst zum Sport wird.

Quellen

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