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Kolik: diese Symptome hat Dein Pferd

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Kolik: diese Symptome hat Dein Pferd

Das Wichtigste in Kürze

Wie entsteht eine Kolik beim Pferd?

Eine Kolik entsteht durch Schmerzen in der Bauchhöhle, die oft durch Störungen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes bewirkt werden. So wird sie behandelt.

Wie weiß ich, ob mein Pferd Bauchschmerzen hat?

Typische Anzeichen einer Kolik sind u.a. Unruhe, Appetitlosigkeit, Wälzen, Verkrampfung der Bauchmuskulatur oder Blähungen. Weitere Anzeichen.

Wie groß sind die Überlebenschancen bei einer Kolik?

Bei einer medikamentösen Behandlung ist die Überlebensrate bei 90 Prozent. Bei einer Operation liegt sie zwischen 50 und 80 Prozent.

In diesem Beitrag erfährst Du das Wichtigste über die Kolik und ihre Symptome beim Pferd. Aber auch zu den Behandlungsmöglichkeiten und vorbeugenden Maßnahmen bekommt Du alle wichtigen Informationen. So weißt Du genau, worauf Du achten musst und was im Ernstfall zu tun ist.

Alles über Kolik-Symptome beim Pferd

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Eines der möglichen Symptome bei einer Kolik ist das unruhige Wälzen.

Was ist eine Kolik beim Pferd?

Unter einer Kolik versteht man verschiedene Arten von Bauchschmerzen beim Pferd. Sie werden meist durch Erkrankungen oder Störungen des Magen-Darm-Trakts verursacht, es können aber auch andere Ursachen zugrunde liegen.

Eine Kolik kann in unterschiedlichen Formen und Schweregraden auftreten, von leicht bis lebensbedrohlich.

Wie erkennst Du eine Kolik bei Deinem Pferd?

Die Symptome einer Kolik fallen je nach Art und Intensität der Schmerzen unterschiedlich aus. Typische Anzeichen sind:

  • Unruhe,
  • Appetitlosigkeit,
  • Scharren,
  • Wälzen,
  • Schwitzen,
  • Treten in den Bauch,
  • Verkrampfung der Bauchmuskulatur,
  • aufgerissene Augen,
  • trockenes Maul,
  • Kot- oder Harnverhalt oder Blähungen

Stellst Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Pferd fest? Dann rufe sofort einen Tierarzt.

Wenn der Bauch schmerzt

Oft fälschlicherweise als Krankheit bezeichnet, ist eine Kolik keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom für eine Erkrankung oder Störung in der Bauchhöhle des Pferdes.

Wie kannst Du eine Kolik bei Deinem Pferd behandeln?

In vielen Fällen ist eine medikamentöse Therapie ausreichend, um die Schmerzen zu lindern und die Darmtätigkeit Deines Pferdes anzuregen. In schweren Fällen ist eine Operation aber manchmal unumgänglich, um eine Darmverschlingung, einen Darmverschluss oder eine Darmwanddurchbruch zu beheben.

Halte Deinen Liebling in moderater Bewegung bis der Tierarzt eintrifft, gib ihm kein Futter oder Wasser und lasse Dein Pferd nicht aus den Augen.

Wie genau entsteht eine Kolik beim Pferd?

Was genau ist eine Kolik eigentlich und was sind ihre Ursachen?

Die Bauchhöhle ist ein großer Hohlraum, der vom Bauchfell ausgekleidet ist. In der Bauchhöhle befinden sich verschiedene Organe, wie zum Beispiel der Magen, der Darm, die Leber, die Milz, die Nieren, die Blase und die Geschlechtsorgane.

Bei diesen Organen kann es aus verschiedenen Gründen zu Reizungen, Entzündungen, Verletzungen oder auch Verlagerungen kommen, was in Schmerzen und Unbehagen resultiert. Diese Schmerzen bezeichnet man als Kolik.

Ursachen für eine Kolik

Es gibt unterschiedliche Gründe für die Entstehung einer Kolik, die häufigste ist zum Beispiel eine:

Erkrankung oder Störung des Magen-Darm-Trakts

Der Magen-Darm-Trakt hat unterschiedliche Funktionen, wie zum Beispiel die Verdauung, die Aufnahme von Nährstoffen, die Ausscheidung von Abfallstoffen und die Immunabwehr. Dieses hochkomplexe System kann sehr empfindlich sein und durch verschiedene Faktoren gestört werden.

Dazu gehören u.a. falsche Fütterung, Stress, Bakterien, Parasiten, Viren, Verletzungen oder Tumore. Gibt es hier Probleme, dann kann es zur Kolik kommen.

Probleme bei Nieren oder der Blase

Neben dem Magen-Darm-Trakt können auch andere Organe in der Bauchhöhle eine Kolik verursachen. So kann zum Beispiel eine Entzündung in der Blase oder den Nieren verantwortlich sein – ebenso wie Steine in diesen Organen oder andere Verletzungen.

Weitere Organe

Durch eine Geburt oder einen Tumor können auch die Geschlechtsorgane in Mitleidenschaft gezogen werden. Ebenso wie die Leber, die Milz oder das Bauchfell ein möglicher Auslöser sind, wenn dort Entzündungen, Verletzungen oder Tumore vorliegen.

Schweregrade der Kolik

Koliken können verschiedene Schweregrade haben, von leicht bis lebensbedrohlich. Die folgenden Anzeichen helfen Dir besser einzuschätzen, in welchem Zustand Dein Pferd ist:

  • Leichte Kolik: Unruhe, Appetitlosigkeit, Scharren mit den Hufen, Blähungen
  • Mittelschwere Kolik: Schwitzen, Treten in den Bauch, verkrampfte Bauchmuskulatur, Wälzen
  • Schwere Kolik: aufgerissene Augen, trockenes Maul, Kot- und Urinrückstau, Schock, Kollaps

Achtung: Eine schwere Kolik kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Darmverschlingung, Darmverschluss, Darmwanddurchbruch, Blutvergiftung oder Herz-Kreislaufversagen führen.

Eine Kolik ist daher immer ein Notfall und bedarf einer raschen und fachgerechten Behandlung.

So kannst Du eine Kolik behandeln

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Bei einer Kolik ist schnelles Handeln gefragt!

Wenn Du bei Deinem Pferd Anzeichen einer Kolik bemerkst, musst Du schnell handeln. So kannst Du Deinem Pferd helfen:

Erste Hilfe

Erste Hilfe ist das Wichtigste, was Du für Dein Pferd tun solltest, wenn es eine Kolik hat. Sie besteht aus drei Schritten: Rufen, Laufen, Schauen.

  1. Setze Dich mit einem Tierarzt in Verbindung, um schnellst möglich einen Experten an Deiner Seite zu haben. Damit Dein Tierarzt die Situation besser einschätzen kann, solltest Du ihm die Symptome, die Vitalwerte und die Vorgeschichte Deines Pferdes mitteilen.
  2. Halte Dein Pferd in Bewegung und sorge dafür, dass es sich nicht wälzt. Denn das könnte zu einer Darmverdrehung führen oder eine schon vorhandene noch verschlimmern. Indem Du Dein Pferd langsam führst oder longierst, hilfst Du ihm dabei, seine Darmtätigkeit in Bewegung zu bringen.
  3. Beobachte Dein Pferd und seine Symptome und lass es nicht alleine. Gib ihm jedoch kein Futter oder Wasser, sondern beruhige es auf andere Weise, zum Beispiel durch sanftes Zureden oder Streicheln.

Medikamentöse Therapie

Schmerzmittel, Entkrampfungsmittel, Entschäumungsmittel oder Abführmittel helfen Deinem Liebling, seine Schmerzen zu verringern und den Darm zu entspannen und wieder in Bewegung zu bringen. Außerdem unterstützen Medikamente Dein Pferd dabei, sich zu beruhigen und ihm ein Stück seiner Anspannung zu nehmen.

Die medikamentöse Therapie kann mehrmals wiederholt werden, bis sich die gewünschte Wirkung zeigt.

Operation

Die Operation sollte nur als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden, um eine Kolik zu behandeln. Sie kann jedoch notwendig sein, wenn zum Beispiel die medikamentöse Therapie nicht ausreicht oder wenn die Kolik durch eine mechanische Ursache verursacht wird, die nicht anders behoben werden kann.

Bei der Operation wird die Bauchhöhle geöffnet und die Darmstörung korrigiert. Ein solcher Eingriff ist aber sehr risikoreich und erfordert eine intensive Nachsorge – Komplikationen wie Blutungen, Infektionen, Narbenbildung oder erneute Koliken sind leider nicht auszuschließen.

Hinweis: Die Überlebenschance eines operierten Pferdes liegt zwischen 50 und 80 Prozent.

In vielen Fällen kann jedoch schon mit erster Hilfe und der anschließenden medikamentösen Behandlung die Kolik behandelt und eine Operation vermieden werden.

So kannst Du eine Kolik vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu einer Kolik kommt, kannst Du verschiedene Maßnahmen treffen, die das Risiko verringern.

Fütterung

Bei der Fütterung Deines Pferdes solltest Du Folgendes beachten:

  • Setze auf kleinere Portionen mehrmals täglich.
  • Füttere Dein Pferd hauptsächlich mit Raufutter wie Heu, Stroh oder Silage; das begünstigt die Verdauung und Kautätigkeit.
  • Stelle Deinem Pferd ausreichend frisches Wasser zur Verfügung.
  • Lass Dein Pferd idealerweise auf der Weide oder dem Paddock fressen; dort kann es sich bewegen und kontinuierlich fressen.

Haltung

Damit Dein Pferd gesund und entspannt bleibt, ist es wichtig, darauf zu achten, dass es sich wohlfühlt, genügend Platz, Ruhe, frische Luft und Licht bekommt und möglichst auch regelmäßig Kontakt zu seinen Artgenossen bekommt.

Stressige Situationen oder Umfelder solltest Du vermeiden, denn sie können Deinem Pferd buchstäblich auf den Magen schlagen.

Pflege

Auch durch richtige Pflege kannst Du das Risiko für eine Kolik minimieren. So kannst Du Deinem Liebling zum Beispiel durch Striegeln und Massagen etwas Gutes tun und die Durchblutung und Muskulatur anregen.

Aber auch eine regelmäßige Kontrolle auf Parasiten, die zu Koliken, Blutarmut oder Durchfall führen können, ist eine der Maßnahmen, um Koliken vorzubeugen.

Fazit

Die Kolik ist eine ernste und gefährliche Sache, die schnell und richtig behandelt werden muss. Erste Hilfe-Maßnahmen oder eine Behandlung mit Medikamenten helfen oft schon dabei, die Schmerzen im Bauchraum zu lindern.

Du erkennst eine Kolik anhand bestimmter Symptome bei Deinem Pferd – zum Beispiel können das Unruhe, Wälzen, Treten in den Bauch, aufgerissene Augen, Blähungen oder Kotverschluss sein.

Durch eine artgerechte und ausgewogene Fütterung, eine bequeme und soziale Haltung, regelmäßige Pflege und Vorsorge kannst Du einer Kolik bei Deinem Pferd aber auch vorbeugen.

Quellen