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Sarkoid beim Pferd? Das kannst Du tun!

Sarkoid beim Pferd? Das kannst Du tun!

Das Wichtigste in Kürze

Wodurch wird Sarkoid beim Pferd verursacht?

Sarkoid beim Pferd wird durch die Infektion mit dem Bovinen Papillomvirus verursacht, das über kleine Wunden in die Haut eindringt. Mehr dazu hier.

Was sind die Symptome von Sarkoid?

Die Symptome von Sarkoid sind raue, erhöhte, warzenartige oder blumenkohlförmige Hautstellen, die zu Knoten, Geschwüren oder Narben führen können. Weitere Infos hier.

Wie kann man Sarkoiden beim Pferd behandeln?

Man kann Sarkoide beim Pferd mit verschiedenen Methoden behandeln, wie zum Beispiel chirurgische Entfernung, Chemotherapie, Impfung oder Strahlentherapie. Erfahre hier mehr.

Wenn Du Hautveränderungen bei Deinem Liebling mitbekommst, könnte Dein Pferd Sarkoide haben. Damit Du möglichst schnell dagegen vorgehen kannst, verraten wir Dir: wodurch Sarkoide beim Pferd entstehen, durch welche Symptome sie sich ausdrücken und was für Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Ursachen und Entstehung von Sarkoiden beim Pferd

Die Ursachen für Sarkoiden beim Pferd sind virenbedingt

Die Sarkoidose des Pferdes ist eine Hauterkrankung, die durch verschiedene Faktoren verursacht wird. Die wichtigste Rolle spielt die Infektion mit dem Bovinen Papillomavirus (BPV), das ursprünglich vom Rind stammt und in zwei Varianten vorkommt. Das Virus kann durch kleine Verletzungen in die Haut des Pferdes eindringen und dort das Wachstum von Bindegewebszellen anregen, die zu Tumoren führen.

Abhängig von seiner genetischen Veranlagung muss das Pferd jedoch auch empfänglich für das Virus sein. Es gibt Zuchtlinien, die häufiger an Sarkoidose erkranken als andere. Zu den anfälligeren Rassen gehören u.a. Araber, Appaloosa und Quarter Horses.

Aber: Das sind jedoch keine endgültigen Tatsachen. Eine Erkrankung kann von verschiedenen Faktoren wie Umwelt, Management, Virusstamm und Diagnosemethoden beeinflusst werden. Daher ist es wichtig, jedes Pferd individuell zu betrachten und auf mögliche Anzeichen von Sarkoiden zu achten.

Bei der Infektion spielen auch die Eintrittspforte und der Vektor eine Rolle.

  • Die Eintrittspforte kann eine kleine Wunde sein, zum Beispiel ein Stich, ein Kratzer oder eine Schürfwunde.
  • Bei dem Vektor kann es sich um einen belebten oder unbelebten Überträger handeln, der das Virus von einem Tier auf ein anderes überträgt.

Beispiele für belebte Vektoren sind Fliegen, die häufig dünne und wenig behaarte Hautpartien des Pferdes besuchen, wie z. B. das Gesicht, den Genitalbereich oder die Innenseite der Oberschenkel. Beispiele für unbelebte Vektoren sind Putzzeug, Satteldecken oder Sättel, die mit dem Virus kontaminiert sein können.

Tipp: Daher ist wichtig, solche Gegenstände nicht für mehrere Pferde zu verwenden, insbesondere wenn eines der Pferde Sarkoidose hat.

Symptome von Sarkoiden

Gerade am Hautbild kann man Sarkoide erkennen – zum Beispiel an rauen, erhobenen Hautstellen

Die Symptome der Sarkoidose beim Pferd können je nach Art und Lokalisation des Tumors variieren. Meistens treten folgende Anzeichen auf…

  • Raue, erhabene Hautstellen
  • Warzen
  • Hautveränderungen, die nicht auf eine Schürfwunde zurückzuführen sind
  • Knoten unter der Haut
  • Geschwüre
  • Blumenkohlförmige, meist blutende Geschwüre
  • Knötchen entlang der Lymphbahnen

Wenn Du solche Symptome bei Deinem Pferd feststellst, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Sarkoide, die je nach Fall individuell angepasst werden müssen. Welche das sind, verraten wir Dir jetzt.

Behandlung und Vorbeugung von Sarkoiden

Wie gesagt: Je nach Art, Größe und Lage des Tumors werden Sarkoide beim Pferd unterschiedlich behandelt. Die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Zu den gebräuchlichsten Methoden gehören:

Chirurgische Entfernung: Das Sarkoid wird unter Narkose oder örtlicher Betäubung herausgeschnitten. Diese Methode ist schnell und wirksam, aber es besteht die Gefahr, dass das Sarkoid nachwächst oder sich an einer anderen Stelle bildet.

Chemotherapie: Salben oder Spritzen mit Zytostatika, die das Wachstum der Tumorzellen hemmen. Diese Methode ist schonend und kann auch an schwer zugänglichen Stellen eingesetzt werden, erfordert aber eine langfristige und regelmäßige Anwendung.

Impfung mit Bacillus Calmette-Guérin (BCG): Ein Impfstoff gegen Tuberkulose wird in das Sarkoid injiziert und löst eine Immunreaktion aus, die das Sarkoid zerstört. Diese Methode ist relativ einfach und kostengünstig, kann aber Nebenwirkungen wie Fieber oder Schwellungen verursachen.

Damit Dein Pferd schnellst möglichst auf den Beinen ist, solltest Du es richtig gegen Sarkoide behandeln

Strahlentherapie: Das Sarkoid wird mit radioaktiven Strahlen bestrahlt, die die Tumorzellen abtöten. Diese Methode ist sehr wirksam und hat die besten Erfolgsaussichten, ist aber teuer und erfordert eine spezielle Ausrüstung. Die Nebenwirkungen bestehen in einer vorübergehenden Rötung oder Schwellung der Haut. In seltenen Fällen kann es zu einer Infektion oder Narbenbildung kommen.

Neben diesen Methoden gibt es noch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel das Einfrieren des Sarkoids oder die Anwendung natürlicher Mittel wie Aloe-Vera-Gel oder Propolis. Diese Methoden sind jedoch wissenschaftlich nicht belegt und können das Sarkoid unter Umständen verschlimmern.

Wie lange dauert eine Strahlentherapie bei Sarkoiden?

Die Dauer der Strahlentherapie bei Sarkoiden variiert je nach Größe, Lage und Anzahl der Tumoren. Die Bestrahlung von Sarkoiden ist in der Regel eine Bestrahlung mit niedriger Dosis, die mehrere Male wiederholt wird. Die Gesamtzahl der Bestrahlungen kann zwischen vier und zehn liegen. Die Bestrahlungen werden im Abstand von ein bis zwei Wochen durchgeführt und kann ambulant oder stationär durchgeführt werden – je nachdem, wie gut das Pferd die Behandlung verträgt.

Tipps zur Vorbeugung

Zur Vorbeugung von einer Sarkoidose beim Pferd solltest Du Dein Pferd regelmäßig auf Hautveränderungen untersuchen und diese im Zweifelsfall dem Tierarzt zeigen.

Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, solltest Du Dein Pferd vor Fliegen schützen, zum Beispiel mit einem Fliegenschutzmittel oder einer Fliegenmaske.

Wenn Du die Verbreitung des Virus vermeiden möchtest, solltest Du Dein Pferd nicht mit anderen Pferden in Kontakt bringen, die Sarkoidose haben oder hatten.

Um die Behandlungschancen zu erhöhen, solltest Du Sarkoid bei Deinem Pferd so früh wie möglich behandeln lassen, bevor sie zu groß oder zu aggressiv werden. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Salben, Bestrahlung oder Operation. Der Tierarzt kann Dir die beste Möglichkeit für Dein Pferd empfehlen.

In Kürze: Sarkoid beim Pferd

Die Sarkoidose des Pferdes ist eine häufige und oft schwerwiegende Hauterkrankung, die durch das Bovine Papillomavirus verursacht wird. Die Symptome können je nach Art und Lokalisation des Tumors variieren, bestehen aber in der Regel aus rauen, warzenartigen oder blumenkohlartigen Hautveränderungen. Die Behandlung von Sarkoiden muss individuell an den jeweiligen Fall angepasst werden und kann verschiedene Methoden wie chirurgische Entfernung, Chemotherapie, Impfung oder Strahlentherapie umfassen. Um Sarkoiden vorzubeugen, sollte man sein Pferd vor Fliegen schützen, keine gemeinsamen Gegenstände benutzen und es regelmäßig auf Hautveränderungen untersuchen.

Quellen